Schilddrüsenguide – das Original 🦋. Hashimoto richtig behandeln!

Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion in Deutschland. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem die Schilddrüse angreift. Die Behandlung besteht nicht nur in der Einnahme von L-Thyroxin, sondern sollte ganzheitlich erfolgen: Ernährung, Mikronährstoffe und Stressmanagement spielen eine wichtige Rolle. Erfahre, wie du Hashimoto früh erkennst und welche Therapiemöglichkeiten langfristig helfen.

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist in Deutschland die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion – und doch wird sie oft spät erkannt oder nur unzureichend behandelt. Dabei handelt es sich nicht einfach um eine „kaputte Schilddrüse“, sondern um eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem irrtümlich Schilddrüsengewebe angreift.

Was ist Hashimoto-Thyreoiditis?

Bei Hashimoto richtet sich das Immunsystem gegen die Schilddrüse. Es bildet sogenannte Autoantikörper (meist TPO- und TG-Antikörper), die das Gewebe schädigen. Dadurch kann die Schilddrüse langfristig immer weniger Hormone produzieren – es entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Die Krankheit verläuft oft schubweise und bleibt anfangs lange unbemerkt.

Typische Symptome

Die Beschwerden sind vielschichtig und oft diffus – deshalb wird Hashimoto häufig erst nach Jahren richtig diagnostiziert:

  • Erschöpfung und Konzentrationsstörungen
  • Depressive Verstimmungen
  • Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung
  • Kälteempfindlichkeit
  • Haarausfall, brüchige Nägel, trockene Haut
  • Zyklusstörungen oder unerfüllter Kinderwunsch
  • Muskel- und Gelenkschmerzen

Diese Symptome ähneln denen einer „klassischen“ Schilddrüsenunterfunktion, können aber durch die autoimmunbedingten Entzündungsprozesse noch verstärkt werden.

Hashimoto erkennen – so wird die Diagnose gestellt

Zur Diagnose gehören:

  • Blutuntersuchung der Schilddrüsenhormone (TSH, fT3, fT4)
  • Nachweis von Antikörpern (TPO-AK, TG-AK)
  • Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse (zur Beurteilung von Struktur und Größe)

Mehr als nur Hormontabletten: Ganzheitliche Behandlung

Die Standardtherapie besteht in der Einnahme von L-Thyroxin, einem synthetischen Schilddrüsenhormon. Das ist wichtig, ersetzt aber nicht die ursächliche Behandlung der Autoimmunreaktion. Ein ganzheitlicher Therapieansatz ist daher entscheidend.

1. Ernährung: entzündungshemmend und individuell

Viele Betroffene profitieren von einer Ernährung, die das Immunsystem entlastet:

  • Gluten- oder laktosefreie Ernährung bei Unverträglichkeiten
  • Weniger Zucker und verarbeitete Lebensmittel
  • Viel frisches Gemüse, Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien
  • Achtsamkeit bei Soja und rohem Kohl (können die Schilddrüsenfunktion hemmen)

2. Mikronährstoffe: gezielt auffüllen

Hashimoto-Patient*innen haben häufig Mängel an wichtigen Spurenelementen und Vitaminen:

  • Selen: wirkt entzündungshemmend und schützt die Schilddrüse
  • Zink und Eisen: wichtig für die Hormonproduktion
  • Vitamin D: immunregulierend
  • Vitamin B12: häufig bei Hashimoto zu niedrig

Ein individuelles Blutbild kann helfen, gezielt zu supplementieren.

3. Stress reduzieren – Nervensystem entlasten

Chronischer Stress gilt als Verstärker für Autoimmunprozesse. Maßnahmen wie:

  • Meditation, Achtsamkeit, Yoga
  • Regelmäßige Bewegung (ohne Überforderung)
  • Ausreichender Schlaf und Pausen im Alltag

… können helfen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Hashimoto ist keine Einbahnstraße

Die Erkrankung ist zwar nicht heilbar, aber mit dem richtigen Wissen und einem individuell abgestimmten Behandlungsplan gut in den Griff zu bekommen. Viele Betroffene berichten, dass sie nach der Umstellung von Lebensstil, Ernährung und medikamentöser Einstellung wieder deutlich mehr Energie und Lebensqualität haben.

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🦋 Tipp: Führe ein Beschwerdetagebuch, dokumentiere deine Blutwerte und suche dir idealerweise eine Ärztin oder einen Therapeuten mit Hashimoto-Erfahrung. Dein Körper ist kein Gegner – er braucht deine Unterstützung. Eine reine Hormonersatztherapie greift bei Hashimoto oft zu kurz. Erst durch das Zusammenspiel aus L-Thyroxin, Ernährung, Mikronährstoffen und Stressmanagement gelingt eine wirkungsvolle, nachhaltige Behandlung. Wer frühzeitig die Zusammenhänge versteht und gezielt handelt, kann seine Schilddrüse und das Immunsystem langfristig entlasten – für mehr Wohlbefinden und Gesundheit.

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