Wie unterscheidet man Depression & Burnout von einer Hashimoto-Thyreoiditis?

Wenn sich im Rahmen einer Hashimoto-Thyreoiditis eine ausgeprägte Schilddrüsenunterfunktion entwickelt, geht das häufig mit starken und anhaltenden Beschwerden einher. Dabei belasten viele Betroffene die seelischen Auswirkungen des Hormonmangels oft mehr als die körperlichen. Antriebslosigkeit, chronische Erschöpfung, gedrückte Stimmung, plötzliche Tränenausbrüche oder ein Gefühl innerer Leere treten nicht selten auf – und werden von der Umgebung, manchmal sogar medizinisch, missverstanden.

Denn: Diese Symptome ähneln stark denen einer Depression oder eines Burnouts. Tatsächlich kann eine Hashimoto-Thyreoiditis psychische Beschwerden hervorrufen, die klinisch kaum von einer depressiven Episode zu unterscheiden sind. Das macht eine klare Abgrenzung schwierig – insbesondere dann, wenn keine klassischen körperlichen Symptome wie Kälteempfindlichkeit, Gewichtszunahme oder Haarausfall im Vordergrund stehen.

Ein möglicher Hinweis auf eine hormonelle Ursache ist, wenn sich die Beschwerden trotz Erholung, Therapie oder Lebensstiländerung nicht bessern – oder wenn zusätzlich unspezifische Symptome wie „Gehirnnebel“, Herzklopfen, Zyklusstörungen oder Verdauungsprobleme auftreten.

Die gute Nachricht: Ein einfacher Bluttest kann helfen, Klarheit zu schaffen. Bestimmt werden sollten dabei nicht nur der TSH-Wert, sondern auch freies T3, freies T4 und die Schilddrüsenantikörper (vor allem TPO-Antikörper). So lässt sich feststellen, ob eine Schilddrüsenfehlfunktion oder eine autoimmune Entzündung vorliegt, die die Beschwerden erklärt.

Wichtig ist: Körper und Psyche wirken zusammen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sowohl internistische als auch psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen – im Gegenteil. Nur wenn alle Ebenen berücksichtigt werden, lässt sich die Ursache wirklich erkennen und gezielt behandeln.

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Schilddrüsenunterfunktion und Depression

Zu einer Depression als Ausdruck der Hashimoto-Thyreoiditis kommt es nicht urplötzlich von heute auf morgen, sondern Niedergeschlagenheit, Mutlosigkeit und Weinerlichkeit beginnen ganz allmählich einen immer größeren Platz im eigenen Leben einzunehmen. Oft beginnen Hashimoto-Thyreoiditis-Betroffene die Tage lustlos und langsam, tagsüber gibt es immer mal wieder Tränenausbrüche aus nichtigen Anlässen und kurze Momente der Hoffnungslosigkeit bevor es ihnen gegen Abend dann wieder besser geht. Wird die Schilddrüsenunterfunktion nicht ausreichend behandelt können ständige Grübeleien und starke Verzweiflung hinzukommen.

Aussagen von Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankten:

  • „Ich fühle mich wie eine Schlaftablette. Morgens komme ich nicht mehr hoch, würde am liebsten den ganzen Tag im Bett bleiben.“
  • „Mir macht nichts mehr Spaß.“
  • „Ich habe einfach keine Lust zu gar nichts und kann mich zu überhaupt nichts mehr aufraffen.“
  • „Nach der Arbeit gehe ich nach Hause und das war’s. Einkaufen, zum Friseur, mit Freunden treffen, ins Kino gehen – daran ist nicht mehr zu denken. Abends bin ich einfach nur fertig!“
  • „Ich habe seit einiger Zeit total nah am Wasser gebaut. Mir kommen ständig die Tränen.“
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Hashimoto und emotionale Erschöpfung

Wie wichtig Schilddrüsenhormone für die körperliche, seelische und geistige Gesundheit sind merken Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankte spätestens dann, wenn sie unter einer auffälligen Schilddrüsenunterfunktion leiden. Ständige Müdigkeit und anhaltende Erschöpfungszustände gehören dann tagtäglich dazu. Sie bessern sich weder wenn am Wochenende ausgeschlafen wird noch durch die Ruhe in einem mehrwöchigen Urlaub. Die Leistungsfähigkeit ist zunehmend eingeschränkt. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen können hinzukommen und führen dazu, dass immer mehr Fehler gemacht werden. Überforderungsgefühle sind allgegenwärtig. Ein Burnout durch Hashimoto ist gar nicht so selten.

Aussagen von Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankten:

  • „Mir wird im Moment alles Zuviel. Ich kann einfach nicht mehr.“
  • „Ich schaffe nicht die Hälfte von dem was ich mir vornehme.“
  • „Den ganzen Tag bin ich wie gerädert. Mir tut alles weh, ich habe keine Energie und ich bin nur noch müde.“
  • „Ich werde meinen vielfältigen Aufgaben nicht mehr gerecht, dabei wollte ich das immer – Kinder und Karriere. Und jetzt? Im Büro passieren mir unnötige Fehler und auch Zuhause vergesse ich wichtige Termine. Aber wenn mich jemand darauf anspricht, reagiere ich gereizt. Dabei haben sie Recht.“
  • „Ich habe keine Kraft mehr!“

Depressive Verstimmungen und Erschöpfungszustände werden in der Regel besser wenn die Schilddrüsenunterfunktion medikamentös behandelt wird. Oft ist es allerdings so, dass bei Hashimoto-Thyreoiditis-Betroffenen auch noch eine behandlungsbedürftige Eisenmangelanämie hinzukommt die von den ÄrztInnen nicht immer sofort erkannt wird. Es dauert deswegen häufig eine längere Zeit bis die Krankheitssymptome wie Müdigkeit, Schwäche und Antriebslosigkeit spürbar abklingen. Bei leichteren depressiven Verstimmungen kann es vorübergehend helfen pflanzliche Antidepressiva wie Johanniskraut einzunehmen. Bei einigen Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankten ist die Belastbarkeit aufgrund der chronischen Schilddrüsenentzündung aber auch dauerhaft eingeschränkt. In dem Fall kann es sinnvoll sein sich psychotherapeutische Unterstützung zu holen.

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Letzte Aktualisierung: 21. September 2025

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