Haben Hashimoto und Basedow einen Einfluss auf die Psyche?
Schilddrüse und Psyche: Wie Schilddrüsenerkrankungen die psychische Gesundheit beeinflussen
Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow sind keine psychischen Erkrankungen – dennoch gehen sie häufig mit vielfältigen psychischen Beschwerden einher. Gerade diese Symptome führen nicht selten zu Fehldiagnosen wie Burnout, Depression, Angststörungen oder Panikattacken.
Ob und wie stark die Psyche betroffen ist, hängt vor allem davon ab, ob eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose, also zu wenige Schilddrüsenhormone) oder eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose, also zu viele Schilddrüsenhormone) vorliegt. Die hormonellen Schwankungen können die Stimmung, Konzentration und das allgemeine Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.
Die gute Nachricht: Sobald durch eine geeignete Behandlung eine ausgeglichene Stoffwechsellage (Euthyreose) erreicht wird, bessern sich die psychischen Beschwerden bei den meisten Betroffenen deutlich oder verschwinden sogar ganz.
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Psychische Symptome bei Hashimoto und Basedow
Hashimoto-Thyreoiditis (Schilddrüsenunterfunktion)
Müdigkeit, scheinbar grundlose Erschöpfung, Antriebsarmut, allgemeine Lustlosigkeit, Ängstlichkeit, Schreckhaftigkeit, Überforderungsgefühle , Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, Ein- und Durchschlafstörungen, Melancholie, trübsinnige Gedanken, Weinerlichkeit, Tränenausbrüche schon bei kleinsten Anlässen, Verzweiflung
Morbus Basedow (Schilddrüsenüberfunktion)
Nervosität, Hektik, Unruhe, Rastlosigkeit, nicht Stillsitzen können, gesteigerter Bewegungsdrang, Zittern insbesondere der Hände, Angst- und Panikattacken, Schlafstörungen, Gereiztheit und Aggressionen bis hin zu Wutanfällen.
Depression ist eine häufige Fehldiagnose
Sowohl eine Unterfunktion als auch eine Überfunktion der Schilddrüse können sehr ähnliche Krankheitssymptome verursachen wie weit verbreitete, psychische Erkrankungen (Depressionen, Angststörungen). Das führt insbesondere am Anfang, d.h. wenn die Schilddrüsenerkrankung noch nicht diagnostiziert wurde, zu entsprechenden Fehleinschätzungen.
Besonders gefährdet, dass ihnen fälschlicherweise eine psychische Erkrankung unterstellt wird sind übrigens Frauen kurz nach einer Entbindung. Hier ist die Verwechselungsgefahr mit einer Wochenbettdepression per se gegeben. Im Hinblick darauf ist zudem problematisch, dass Schilddrüsenerkrankungen wie die Hashimoto-Thyreoiditis häufig durch die hormonelle Umstellung kurz nach einer Entbindung ausbrechen.
Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg konnten übrigens nachweisen, dass es eine deutliche Verknüpfung von depressiven Erkrankungen und Angststörungen mit einer Autoimmunthyreoiditis (autoimmun bedingte Entzündung der Schilddrüse, Hashimoto-Thyreoiditis) gibt.
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Ernährung und Lebensstil zur Unterstützung der psychischen Gesundheit
Auch wenn es schwer fällt, der entscheidende Schritt ist zu akzeptieren, dass man zeitweise psychische Symptome aufgrund der Schilddrüsenerkrankung hat. In der Regel bessern sich diese wenn die Schilddrüsenfehlfunktion medikamentös behandelt wird. Es kann aber einige Zeit dauern bis die psychischen Symptome vollständig abgeklungen sind. Man braucht also Geduld.
Darüber hinaus gibt es durchaus das ein oder andere was man tun kann um die Krankheitssymptome zu lindern.
- Hilfreiche Heilpflanzen sind beispielsweise Melisse, Baldrian, Hopfen, Passionsblume, Johanniskraut und Lavendel.
- Daneben ist es wichtig auf eine ausreichende Nährstoffversorgung mit dem Mineralstoff Magnesium, dem Spurenelement Eisen sowie den Vitaminen des B-Komplexes zu achten.
- Auch das Erlernen einer Entspannungstechnik wie beispielsweise Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga oder Qi Gong kann nützlich sein.
Kognitive Beeinträchtigungen wie beispielsweise Konzentrations- und Gedächtnisstörungen werden bei Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen häufiger festgestellt. Da niedrige Vitamin D-Spiegel bei schilddrüsengesunden Menschen als mögliche Ursache dafür gelten, haben einige chinesische Forscher den Zusammenhang von Vitamin D und verminderter Denkleistung jetzt explizit bei PatientInnen mit Hashimoto-Thyreoiditis untersucht. Bei 55 der 194 untersuchten Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen wurden dabei Konzentrations- und Gedächtnisstörungen festgestellt. Diese hatten im Vergleich zu den Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen ohne kognitive Beeinträchtigungen wesentlich niedrigere Vitamin D-Spiegel. Die Ergebnisse dieser Studie deuten also auf einen wichtigen Zusammenhang zwischen der Vitamin D-Versorgung und kognitiven Beeinträchtigungen bei PatientInnen mit Hashimoto-Thyreoiditis hin. (Jun Xu, Xiang-yun Zhu, Hui Sun u.a “Low vitamin D levels are associated with cognitive impairment in patients with Hashimoto thyroiditis”,BMC Endocr Disord. 2018; 18: 87.)
Das → Spezial: Innere Unruhe, Angstzustände und Panikattacken bei Hashimoto-Thyreoiditis und das → Spezial: Depression und Burnout bei Hashimoto-Thyreoiditis .
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Letzte Aktualisierung: 21. September 2025