Schilddrüsenwissen für Ärzte: Fallbeispiele
Inhaltsverzeichnis
Hashimoto-Thyreoiditis
Fall 1: Patientin mit „normalem TSH“, aber ausgeprägter Symptomatik – wann T3/T4-Kombitherapie?
Dieser Bereich befindet sich noch im Aufbau, d.h. die restlichen Fallbeispiele sind leider noch nicht fertig!
Fall 2: Junge Frau mit Kinderwunsch – wie optimiert man fT4 vor Schwangerschaft?
Fall 3: Schwankende Befunde trotz konstanter Einnahme – Einfluss von Resorptionsstörungen?
Morbus Basedow
Fall 4: Rezidiv nach Thiamazol-Absetzversuch – OP oder Radioiod?
Fall 5: Endokrine Orbitopathie im Frühstadium – wie früh immunmodulatorisch eingreifen?
Fall 6: Basedow + Kinderwunsch – welche Therapie ist wann sinnvoll?
Latente Schilddrüsenunterfunktion
Fall 7: Ältere Patientin mit TSH 6,5 – behandeln oder beobachten?
Fall 8: Sportlich aktiver Mann mit TSH 4,8 – Symptome unspezifisch, Therapie ja/nein?
T3/T4-Kombinationstherapie
Fall 9: Umstellung von Monotherapie auf Kombi – Dosierungsstrategie und Verlauf
Fall 10: fT3/fT4-Quotient im Graubereich – wie interpretieren, wie handeln?
Therapieentscheidung bei Knoten / Struma
Fall 11: Knoten in der Sonografie – wann Szintigrafie, wann Biopsie?
Fall 12: Autonomes Adenom + Osteoporose – ist Radioiod angezeigt?
Sonderfälle / seltene Konstellationen
Fall 13: Verdacht auf Schilddrüsenhormonresistenz – wie differenzialdiagnostisch vorgehen?
Fall 14: Normwertige fT3/fT4-Werte, supprimierter TSH – zentrale (sekundäre) Unterfunktion übersehen?
Fallbeispiele
Patientin mit „normalem TSH“, aber ausgeprägter Symptomatik – wann T3/T4-Kombitherapie?
Alter / Geschlecht: 38-jährige Patientin
Vorgeschichte: Hashimoto-Thyreoiditis seit 2019, behandelt mit L-Thyroxin (100 μg/d)
Befunde
- TSH: 1,8 mIU/l
- fT4: 1,1 ng/dl (Referenz: 0,9–1,7)
- fT3: 2,4 pg/ml (Referenz: 2,0–4,4)
- Anti-TPO: 580 IU/ml
- Ultraschall: echoarme Schilddrüse, Volumen 7 ml
Symptome / Verlauf
- Persistierende Müdigkeit und Antriebslosigkeit
- Gewichtszunahme, Konzentrationsprobleme
- Keine Hinweise auf Depression oder andere organische Ursachen
Fragestellung
Kann eine zusätzliche Gabe von T3 (z. B. Liothyronin) eine Besserung der Symptome bewirken – trotz TSH im Normbereich?
Kommentar / Diskussion
In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, eine Kombinationstherapie mit T4 und T3 zu testen, wenn unter Monotherapie weiterhin Symptome bestehen. Der fT3/fT4-Quotient liegt hier bei 0,22 – leicht unterhalb des typischen Zielbereichs (0,24–0,33). Eine niedrig dosierte T3-Gabe (z. B. 5 μg morgens) könnte versucht werden, unter engmaschiger Kontrolle.
Fazit / Learnings
- Trotz normwertigem TSH können PatientInnen unterversorgt sein
- Der fT3/fT4-Quotient ist ein hilfreicher, aber nicht allein entscheidender Marker
- Individuelle Dosisanpassungen erfordern ärztliche Erfahrung & Geduld
Letzte Aktualisierung: 11. September 2025