Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all …
Weihnachten ist DAS Familienfest, welches die meisten Menschen am liebsten mit dem Partner, den Kindern, den Geschwistern oder den Eltern verbringen möchten. Deshalb ist es besonders schwer, wenn jemand aufgrund mangelnder sozialer Kontakte ausgerechnet die Weihnachtstage ungewollt allein verbringen muss.
Da überrascht es nicht, dass viele Menschen große Angst vor dieser Einsamkeit an den Weihnachtsfeiertagen haben. Erschwerend kommt auch noch hinzu, dass die Weihnachtszeit jede Art von Gefühl verstärkt, also auch das Gefühl niemanden zu haben, der einem wirklich nahe steht.
Dabei geht es anderen Menschen oft ganz ähnlich. Beispielsweise etliche Schilddrüsenpatienten beklagen den Verlust an sozialen Beziehungen, fühlen sich unverstanden und allein gelassen. Das liegt häufig daran, dass viele schilddrüsenkranke Betroffene durch einen langen Leidensweg vor und nach der Diagnose sehr verletzlich werden und ausgesprochen empfindlich auf das Verhalten ihrer Mitmenschen reagieren. Gerade Hypothyreosepatienten neigen auch dazu sich zurückzuziehen, weil für sie der Aufbau und die Pflege von sozialen Kontakten sehr anstrengend ist. Bei Hyperthyreosepatienten ist es oft so, dass Freunde und Familie den Kontakt reduzieren oder sogar ganz vermeiden, weil sie mit deren unruhigen Verhalten, Gefühlsausbrüchen usw. nicht umgehen können. Sicher spielt auch eine Rolle, dass Menschen mit lang anhaltenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht so recht in unsere Fit&Fun-Gesellschaft passen wollen und man sich mit deren Schicksal lieber nicht belasten will. Wer in dieser Situation aufgrund seiner Erkrankung zudem noch mit finanziellen Einbußen zu kämpfen hat ist sehr schnell vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.
Andererseits liegt genau in dem Gefühl der Einsamkeit die Chance, die Motivation etwas zu verändern und vielleicht wieder einen Schritt auf andere Menschen zuzugehen. Aber es ist wichtig, rechtzeitig über die Situation nachzudenken und frühzeitig Eigeninitiative zu entwickeln. Das braucht sehr viel Mut, denn die Hemmschwelle zuzugeben, dass man niemanden hat mit dem man Weihnachten feiern kann und die Angst zurückgewiesen zu werden ist gross.
Ich wünsche allen die sich in diesem Jahr einsam fühlen, dass sie es auch wieder anders erleben und im Kreise von lieben Menschen feiern dürfen.
P.S. Gestalten Sie sich selbst ein schönes Weihnachtsfest. Mit schöner Musik, einer interessanten DVD oder einem spannenden Buch. Vielleicht organisieren Sie ein gemeinsames Essen mit ein oder zwei guten Bekannten oder verabreden sich zu einem Konzertbesuch.
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