Hat Jodid einen Einfluss auf die Entstehung und/oder den Verlauf einer Autoimmun-Thyreoiditis ?
Der nachfolgende Text wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Prof. Dr. Roland Gärtner (Medizinische Klinik Innenstadt der Universität München).
Einleitung
Man geht heute davon aus, dass man bei etwa 8% aller Frauen vor der Menopause und ca. 16% nach der Menopause Schilddrüsen-Autoantikörper (SD-Ak) im Serum nachweisen kann. Diese Zahlen stammen vorwiegend aus den USA, England und Dänemark (Gärtner 2002a). Allerdings handelt es sich hierbei noch nicht um eine manifeste Erkrankung, obgleich oft schon eine „Hashimoto-Thyreoiditis“ diagnostiziert wird, wenn nur die SD-Ak erhöht sind. Das 10-Jahres-Risiko, eine Funktionsstörung der Schilddrüse (subklinische oder manifeste Hypothyreose) zu bekommen ist bei diesen Personen allerdings signifikant erhöht. Nur bei nachweisbaren Funktionsstörungen, also einer Unterfunktion der Schilddrüse, sollte man von einer → Hashimoto-Thyreoiditis sprechen, bei Überfunktion infolge einer Autoimmunthyreoiditis von einem M. Basedow. Die klassische Hashimoto-Thyreoiditis ist definiert als eine Struma mit lymphozytärer Infiltration und Hypothyreose. Diese Verlaufsform ist in Deutschland sehr selten, viel häufiger ist die atrophische Verlaufsform der Autoimmunthyreoiditis (AIT) mit Hypothyreose. Diese wird sehr wahrscheinlich durch einen gleichzeitigen milden Selenmangel hervorgerufen (Gärtner 2002). Continue reading „Hat Jodid einen Einfluss auf die Entstehung und/oder den Verlauf einer Autoimmun-Thyreoiditis ?“