Schilddrüsenkrebs wird immer häufiger diagnostiziert

In der Online-Ausgabe der FAZ ist vor einigen Tagen ein sehr lesenswerter Artikel zum Thema Schilddrüsenkrebs erschienen (Titel: „Ruhig mal drinlassen“, Autor: Michael Brendler).

Mir hat insbesondere gut gefallen, dass sehr deutlich darauf hingewiesen wurde, dass das Leben ohne Schilddrüse keineswegs immer ohne Probleme verläuft. „Die künstlichen Hormone, die er nun ein Leben lang einnehmen muss, ersetzten die körpereigenen eher schlecht als recht. Der zuvor gesunde Mann fühlte sich nun müde und schlapp, die Muskeln brannten bei der kleinsten Anstrengung, der Darm spielte verrückt. „Dafür, dass mir versprochen wurde, man könne heute auch ohne Schilddrüse problemlos leben, fand ich das ganz schön langwierig“, klagt er. Fast drei Jahre lang litt er stark unter den Folgen.“ Quelle: faz.net (Link geprüft am 13.09.23)

Ich erlebe es durchaus häufiger, dass PatientInnen unnötig unter Zeitdruck gesetzt und vorschnell zu den üblichen Therapien gedrängt werden. Oft wird innerhalb von wenigen Wochen alles abgehandelt: Überweisung zum Nuklearmediziner, Diagnose „Verdacht auf Schilddrüsenkrebs“, Krankenhaus, Schilddrüsenoperation, Radioiodtherapie … und dann sitzen die PatientInnen wieder zu Hause und verstehen kaum was ihnen widerfahren ist.