Regelmässige Auszeit hilft Streß abbauen

Schilddrüse und StressHeute ist übrigens Blue Monday, der traurigste Tag des Jahres.

Ich sehe mit einiger Besorgnis, dass momentan alle Menschen um mich herum irgendwie gesundheitlich angekratzt sind. Die Jahre, in denen es nur noch um Klimakrise, Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise, HAMAS-Terror usw. ging, haben ihre Spuren hinterlassen. Und das seit bald einem halben Jahr fast ununterbrochen schlechte Wetter, trägt auch nicht gerade zu einer besseren Stimmung bei.

Ist Stress ein Auslöser für Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow?

Ein viel diskutierter Aspekt in der Schilddrüsenszene ist die Frage, ob Streß bei entsprechender genetischer Veranlagung den Ausbruch der autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen Morbus Basedow und Hashimoto-Thyreoiditis begünstigt.

Im Hinblick darauf gilt als gesichert, dass länger andauernder Stress das Immunsystem schwächen kann und der Körper dadurch empfindlicher gegenüber Infektionen wird. Ob Stress jedoch grundsätzlich die Anfälligkeit für die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen erhöht, ist unklar. Dennoch wird vermutet, dass sich stressige Lebensphasen sowohl im Hinblick auf den Ausbruch als auch den Verlauf der autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen ungünstig auswirken können.

Was ist eigentlich Stress?

Streß (engl. Druck, Anspannung) ist ein subjektives Gefühl, welches durch eine Situation ausgelöst wird die als nicht-beeinflussbar oder sogar als nicht-bewältigbar erlebt wird. Oder anders ausgedrückt: Was für einen Menschen eine negative Stresssituation ist, ist für einen anderen Menschen eine positive Herausforderung.

Der entscheidende Unterschied liegt in der Wahrnehmung und im Umgang mit einer Situation. Diese Wahrnehmung ist im Wesentlichen von drei Faktoren abhängig: Selbstbewußtsein, Kontrollbedürfnis und Abhängigkeitsempfinden. Denn gestresste Menschen haben objektiv betrachtet nicht mehr schwerwiegende Lebensereignisse zu verkraften oder Belastungen zu tragen als ihre entspannten und gelassenen Mitmenschen. Sie lassen sich nur eher in eine passive Rolle drängen aus der sie lediglich auf das reagieren was scheinbar von außen an Stressoren auf sie zukommt.

Gänzlich vermeiden läßt sich Streß nicht. Aber man kann ihn abbauen indem man das eigene Leben aktiv in die Hand nimmt und dazu gehört auch sich Freiräume zu schaffen und Auszeiten bewußt zu gestalten. Die allabendliche Reizüberflutung durch Fernsehen, Computer und Handy, das Auspowern beim Sport oder der minutiös durchgeplante Aktiv-Urlaub sind allerdings eher weniger geeignet.

10 Entspannungstipps (nicht nur) für SchilddrüsenpatientInnen

Gönnen Sie sich stattdessen erholsame Auszeiten bei denen Sie wirklich zur Ruhe kommen, loslassen können und sich entspannen. Reservieren Sie Termine für sich selbst. Feste Zeiten, in denen Sie keine störenden Einflüsse zulassen und die ganz Ihnen gehören. Planen Sie schöne Erlebnisse auf die Sie sich freuen, weil Sie Körper, Geist und Seele gut tun.

  • ein ausgiebiger Spaziergang
  • ein heißes Wannenbad bei Kerzenschein
  • ein leckeres Glas Wein auf dem Balkon
  • die spannende Lektüre Ihrer Lieblingszeitschrift
  • einen Wellness-Beauty-Nachmittag
  • ein Gespräch mit einer guten Freundin
  • den entspannenden Besuch einer Sauna
  • eine gemütliche Fahrradtour
  • das Genießen ruhiger Musik
  • das Abschalten beim Lieblingshobby

Chronisch krank zu sein bedeutet Stress und vielleicht haben Sie wie sehr viele Schilddrüsenpatienten eine verminderte Stressresistenz. Umso wichtiger sind für Sie regelmässige Auszeiten, damit Sie mit ihrer Schilddrüsenerkrankung gut leben können!


Nicole Wobker „Psychische Aspekte der Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis “ (Amazon-Partnerlink)

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist keine psychische Erkrankung. Und doch führen weit verbreitete Beschwerden wie innere Unruhe, Unsicherheit, Selbstzweifel, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände gerade im Anfangsstadium der Autoimmunerkrankung häufig zu entsprechenden Fehldiagnosen ( Angststörung, Burnout, Depression).


Letzte Aktualisierung: 15. Januar 2024