Presseinformation – Schilddrüsennetz Hannover – Hashimoto-Thyreoiditis. Ein Fehler im Immunsystem mit schwerwiegenden Folgen für die schilddrüsenkranken Patienten.

Hannover, 24.11.2006. Obwohl die Schilddrüse mit 15 – 25 g ein Leichtgewicht ist, sind die von ihr produzierten Hormone echte Multitalente. Die Funktion nahezu aller Organe wird durch die Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin entscheidend beeinflusst. Wenn die Schilddrüse als Folge einer Hashimoto-Thyreoiditis zerstört wird, versiegt diese lebenswichtige Hormonproduktion allmählich. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der schilddrüsenkranken Patienten.

Ursache dieser Autoimmunerkrankung ist ein Fehler im Immunsystem, dessen Abwehrzellen fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreifen und eine chronische Entzündung der Schilddrüse auslösen. Zum Krankheitsausbruch kommt es wenn das Immunsystem durch eine Schwangerschaft, chronische Infektionen oder eine übermäßige Jodaufnahme aus dem Gleichgewicht gerät.

Anfangs durchleiden die Patienten oft eine Phase der Schilddrüsenüberfunktion mit Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen, Unruhe, Reizbarkeit, Zittern, Durchfall und Gewichtsabnahme. Je mehr Schilddrüsengewebe dann im weiteren Krankheitsverlauf durch die Entzündung zerstört wird, desto wahrscheinlicher wird es, dass die geschädigte Schilddrüse nicht mehr genug Hormone produzieren kann, um den gesamten Organismus ausreichend damit zu versorgen. Langfristig kommt es deshalb fast immer zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Dann klagen betroffene Patienten über Schlafstörungen, Erschöpfung, Schwindelgefühle, Frieren, Muskelschmerzen, Verstopfung und Gewichtszunahme. Manchmal sind aber auch Zyklusstörungen oder eine ungewollte Kinderlosigkeit der Grund für den Arztbesuch.

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist nicht heilbar. Bei der Behandlung beschränken sich Ärzte auf den lebenslangen Ersatz der fehlenden Schilddrüsenhormone durch Gabe eines synthetisch hergestellten Schilddrüsenhormonpräparats. Die Ursache der Hashimoto-Thyreoiditis ist durch diese Medikamente jedoch nicht beeinflussbar. Auch können dadurch nicht alle der vielfältigen Krankheitssymptome wirksam gelindert werden, so dass einige Patienten dauerhaft in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt bleiben. Ergänzend zur Schilddrüsenhormontherapie wirken sich eine jodarme Ernährungsweise und die regelmäßige Einnahme eines Selenpräparates positiv auf den Krankheitsverlauf aus.

Für Rückfragen:
Schilddrüsennetz Hannover Dipl.-Päd. Nicole Rolfsmeier – redaktionell Verantwortliche Homepage: www.schilddruesenguide.de E-Mail: info[at]schilddruesenguide.de

Über das Schilddrüsennetz Hannover:
Das seit März 2005 bestehende Schilddrüsennetz Hannover ist ein von Schilddrüsenspezialisten und schilddrüsenkranken Patienten ehrenamtlich gemeinsam erarbeitetes Informationsangebot im Internet. Das Ziel dieser Initiative ist es, die wenig beachteten und oft unterschätzten Erkrankungen der Schilddrüse stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken.

Abdruck kostenfrei erlaubt. Belegexemplar erbeten.


Nicole Wobker: Wenn die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis das Leben verändert.: Wegweiser zu neuen Behandlungsansätzen (Amazon-Partnerlink)

Etliche Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankte sind trotz Schilddrüsenhormontherapie nicht beschwerdefrei. Dieses E-Book beschreibt die sowohl für betroffene PatientInnen als auch behandelnde ÄrztInnen gleichermaßen schwierige Situation. Es zeigt die Chancen und Risiken der derzeit möglichen ergänzenden Therapieansätze auf …