Die ossäre Dekompression ist eine Operationsmethode die zur Behandlung der Augenbeteiligung beim Morbus Basedow (Endokrine Orbitopathie) eingesetzt wird.

Das Auge liegt in der Orbita, einer außer nach vorne zu allen anderen Seiten durch knöcherne Wände begrenzten Augenhöhle. Bei der Endokrinen Orbitopathie kommt es zu einer Zunahme des Fettgewebes hinter dem Augapfel. Da die Ausweichmöglichkeiten nach hinten und zu den Seiten durch die knöchernen Wände der Orbita begrenzt ist, wird das Auge nach vorne verdrängt.

Bei der Ossären Dekompression werden die knöchernen Orbitawände eröffnet, so dass mehr Platz für das Auge geschaffen wird. Deshalb wird diese Operationstechnik auch wenig vertrauenserweckend als „Knochenbrecher-Methode“ bezeichnet.

Die wichtigsten Voraussetzungen damit diese Operationsmethode angewendet werden kann sind eine seit mindestens 6 Monaten stabile euthyreote Stoffwechsellage und eine ebenfalls seit mindestens 6 Monaten inaktive Endokrine Orbitopathie. Der operative Zugang erfolgt dann meistens 2 – 3 cm hinter dem Haaransatz durch einen „Bügelschnitt“ von Ohr zu Ohr. Aber auch nach der Operation ist von den Patienten noch sehr viel Geduld gefragt da es einige Zeit dauern kann bis das Operationsergebnis unter ästhetischen Gesichtspunkten richtig beurteilt werden kann.

Wo wird die Operationsmethode „Ossäre Dekompression“ durchgeführt?

Einige Anschriften von Kliniken, welche die ossäre Dekompression anwenden:

Die Linkliste steht ab 22. Januar 2024 an dieser Stelle nicht mehr zur Verfügung. Sie finden die Adressen und Informationen zur Endokrinen Orbitopathie ab sofort gebündelt auf der unten verlinkten Seite „Behandlung der Endokrinen Orbitopathie (Augenbeteiligung) beim Morbus Basedow.

Die Operationsmethode der Ossären Dekompression wird heutzutage nur noch sehr selten angewandt. Bei PatientInnen mit sehr fortgeschrittenen Stadien der Augenbeteiligung beim → Morbus Basedow (Endokrine Orbitopathie) kann sie dennoch erforderlich sein.

Weiterführende Informationen:

• J. Kaminsky, G.J. Ridder, A. Eckstein, M. Metzger, F. Beisse „Operative Therapie bei endokriner Orbitopathie“ (2011)
• Sebastian Küchlin, Markus Gruber, Michael Reich, Lutz Joachimsen, Marc Metzger u.a. “ Orbitadekompression bei endokriner Orbitopathie – Erfahrungen und Ergebnisse“ (2021)

→ Behandlung der Endokrinen Orbitopathie (Augenbeteiligung) beim Morbus Basedow

Letzte Aktualisierung: 22. Januar 2024