Spezial: Naturheilkunde & Alternativmedizin

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Nachfolgend finden Sie neben einer Reihe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen insbesondere Heilpflanzen denen eine positive Wirkung bei Schilddrüsenerkrankungen zugeschrieben wird. Ergänzend sind homöopathische Mittel sowie Schüssler Salze aufgeführt. Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die Enzymgetränke Brottrunk und Kombucha sowie Rezepte für Schilddrüsenwickel.

Alfalfa (Medicago sativa)

Alfalfa ist eine Luzerne, die sehr viel Tyrosin enthält. Tyrosin ist eine Aminosäure und neben Jod der wichtigste Baustein für die Schilddrüsenhormone.

Wer keine Tabletten einnehmen möchte, kann sich Alfalfa-Sprossen selbst auf der Fensterbank heranziehen. Der gleichzeitige Verzehr von Alfalfa-Sprossen mit jodhaltigen Lebensmitteln wie z.B. Seefischen soll einer leichteren Schilddrüsenunterfunktionen entgegenwirken können.

Antioxidantien (Selen, Zink, Vitamine → A,→ C,→ E)

Verschiedene Erkrankungen wie beispielsweise die autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen, aber auch Rheuma, Arteriosklerose, Krebs usw. werden nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen durch freie Radikale mit verursacht. So dass umgekehrt die gute Versorgung mit Antioxidantien vor diesen Krankheiten einen gewissen Schutz bieten oder die Erkrankungen in ihrem Verlauf positiv beeinflussen kann.

Astragalus frigidus (Tragant)

Der deutsche Name Tragant ist in diesem Fall weniger bekannt. Der aus der Tragant-Wurzel gewonnene Pflanzenextrakt soll das Immunsystem stärken, die Blutbildung fördern und die Nebennierenfunktion unterstützen. Tragant-Präparate werden bevorzugt bei Schilddrüsenunterfunktion angewendet.

Augentrost (Euphrasia rostkoviana)

In einer Teezubereitung aus Augentrostblättern getränkte Auflagen (Augentrost-Kompressen) können die unangenehmen Symptome bei der Endokrinen Orbitopathie (Augenbeteiligung bei Morbus Basedow) lindern. Wichtig ist es, aus hygienischen Gründen, den Augentrost-Tee immer frisch für jede Anwendung zuzubereiten.

Bromelain

Als → Bromelain bezeichnet man ein Enzym, welches vorwiegend aus den unreifen Früchten und den Stämmen der Ananas (botanischer Name: ananas comosus) gewonnen wird. Bromelain hat ein ausgesprochen breites Wirkungsspektrum und beeinflusst Entzündungen auf sehr vielfältige Art und Weise.

B-Vitamine

Die→ B-Vitamine gehören zur Gruppe der wasserlöslichen Vitamine und sind wichtige Co-Enzyme in Stoffwechselprozessen. Sie sind an der Umwandlung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen in körpereigene Energie beteiligt. B-Vitamine haben aber auch wichtige Aufgaben innerhalb des Nervensystems. Schilddrüsenpatienten leiden oft unter einem Mangel an B-Vitaminen.

Coenzym Q10

Es handelt sich dabei um eine körpereigene, vitaminähnliche Substanz, die in Verbindung mit Eiweißmolekülen eine enzymähnliche Wirkung hat. In neueren wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurden die positiven Eigenschaften von → Coenzym Q 10 in Bezug auf das Immunsystem. Die Einnahme von Coenzym Q 10 stärkt das Immunsystem, indem es als Antioxidans wirkt. Aufgrund dieser antioxidativen Wirkung macht sein Einsatz auch bei der Hashimoto-Thyreoiditis Sinn, die, wie bereits beschrieben, durch freie Radikale getriggert wird.

Cordyceps sinensis (Chinesischer Raupenpilz)

In der traditionellen chinesischen Medizin wird der Pilz Cordyceps sinensis als Kräftigungsmittel bei allgemeiner Erschöpfung und Kraftlosigkeit eingesetzt. PatientInnen, die als Folge einer Hashimoto-Thyreoiditis an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, können von den aktivierenden Eigenschaften des Cordyceps sinensis profitieren.

Diosgenin (Yams)

Diosgenin ist eine progesteron-ähnliche Substanz die aus der aus der Yams-Wurzel (Dioscorea) gewonnen wird. Da Progesteron die Verwertung der Schilddrüsenhormone fördern soll wird hochdosiertes Diosgenin vorwiegend bei Schilddrüsenunterfunktion sowie bei Störungen der Sexualhormone angewandt.

Eisen

Bei Schilddrüsenerkrankungen, insbesondere bei Unterfunktionen der Schilddrüse, kommt es häufig zusätzlich zu einem Mangel an → Eisen.

Enzymgetränke (Brottrunk, Kombucha)

Der regelmäßige Genuss von→ Brottrunk wirkt Erschöpfungszuständen entgegen, fördert das allgemeine Wohlbefinden und steigert die Leistungsfähigkeit. Brottrunk stärkt und reguliert außerdem das Immunsystem, weswegen er z. B. bei Infektanfälligkeit oder Erkältungskrankheiten eine sinnvolle Unterstützung bietet. Empfehlenswert ist auch → Kombucha.

Haferstroh (Avena sativa)

Haferstroh wird als Teekur angewendet. Über 2 – 4 Wochen werden täglich mehrere Tassen frisch zubereiteter Haferstroh-Tee getrunken. Das soll bei Schilddrüsenüberfunktion gegen Nervosität, Reizbarkeit und Schlafstörungen helfen.

Herzgespann (Leonurus cardiaca)

Die enthaltenden Flavonoide blockieren die Umwandlung von fT4 in fT3 weswegen entsprechende Präparate manchmal unterstützend bei Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt werden.

Homöopathische Mittel

Die → Homöopathie wurde um 1790 von dem deutschen Arzt Dr. Samuel Hahnemann (1755 – 1843) als Heilmethode entwickelt. Auch in der homöopathischen Arzneimittellehre (Materia Medica) entdeckt man zahlreiche Arzneimittelbilder mit eindeutigem Bezug zu Schilddrüsenerkrankungen.

Homöopathische Fertigarzneien:

  • Hewethyreon ® (Hevert)
  • Presselin Thyro plus ® (Combustin)
  • Strumeel ® (Heel)
  • Thyreoidinum ® (DHU)
  • Thyreoidea comp ® (Wala)
  • Thyreo Pasc N ® (Pascoe)
  • Thyreo EM ® (Kairos Remedia)
  • Thyreo Gastreu ® (Reckeweg)
  • Thyreo Cyl ® (Liebermann)

Ingwer (Zingiber officinale)

Ingwer gilt als ausgesprochen antioxidantienreich. Ingwertee stärkt nicht nur die Abwehrkräfte, sondern wirkt auch von innen stark wärmend bei Schilddrüsenunterfunktion.

Jod

Das Spurenelement Jod ist neben der Aminosäure L-Tyrosin der zweite entscheidende Baustein für die Bildung der beiden Schilddrüsenhormone fT3 und fT4. Entscheidend ist aber die richtige Dosierung, denn zu große über einen längeren Zeitraum täglich aufgenommene Mengen Jod können zum Krankheitsausbruch einer Hashimoto-Thyreoiditis beitragen. Für weitere Informationen dazu bitte auf die Grafik klicken!

Kneipp’scher Halswickel

Bei einer Überfunktion der Schilddrüse kommen ergänzend zur schulmedizinischen Therapie auch sogenannte wärmeentziehende Wickel zur Anwendung. Dazu gehört der kalte Kneipp’sche Halswickel.

L-Carnitin

Die Aminosäure → L-Carnitin hemmt die Schilddrüsenhormonwirkung an verschiedenen Organen und wird deshalb versuchsweise bei Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) eingesetzt.

Lehmwickel 

Bei Entzündungen wirken Lehmwickel beruhigend auf die Schilddrüse. Lokale Beschwerden wie ein Druck- und Engegefühl oder ziehende Schmerzen im Bereich der Schilddrüse können dadurch spürbar gelindert werden.

Magnesium

Bei einer länger bestehenden Schilddrüsenunterfunktion wird aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels nicht ausreichend → Magnesium aus der Nahrung aufgenommen. Selbst bei erhöhter Zufuhr kann ein bestehender Mangel dann nur sehr schlecht ausgeglichen werden.

Nachtkerze (Oenothera biennis)

Das aus den Samen der Nachtkerze gewonnene Öl ist reich an ungesättigten Fettsäuren wodurch die Entzündungsvorgänge beim Morbus Basedow und bei der Hashimoto-Thyreoiditis günstig beeinflusst werden.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren haben ausgeprägte entzündungshemmende Eigenschaften, welche inzwischen auch durch einige wissenschaftliche Studien belegt wurden. Außerdem können sie bei regelmäßiger Einnahme nachweislich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermindern.

Pflanzliche Thyreostatika

Für leichtere  Schilddrüsenüberfunktionen gibt es auch eine ganze Reihe pflanzlicher Thyreostatika: Lycoaktin ® (Steigerwald), Mutellon ® (Klein), Prothyrysat ® (Bürger), Thyreogutt ® (Schwabe) und Thyreo-loges ® (Dr. Loges).

Rosenwurz  (Rhodiola rosea)

Rosenwurz lindert Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Erschöpfung. Nach der längeren Einnahme eines hochdosierten Rosenwurz-Präparates berichten inzwischen etliche Hashimoto-PatientInnen von einer allgemein anregenden Wirkung dieser altbewährten Heilpflanze. Ein Versuch mit einem Rosenwurz-Präparat lohnt sich besonders dann, wenn die Schilddrüsenunterfunktion mit Tabletten ausgeglichen wurde, d.h. die Schilddrüsenwerte wieder normal sind, aber trotzdem noch Beschwerden bestehen. Die Einstellungsphase mit Schilddrüsenhormonen sollte also zunächst einmal abgewartet werden.

Rotklee (Trifolium pratense)

Über die Hemmung der Thyroidea-Peroxidase sollen die im Rotklee enthaltenen Flavonoide die Symptomatik bei Schilddrüsenüberfunktion lindern können. Ansonsten werden hochdosierte Rotklee-Präparate auch bei Wechseljahresbeschwerden angewandt.

Schüssler Salze

Der Oldenburger Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüssler (1821 – 1889) ist der Begründer der → Biochemie nach Schüssler. Nach seiner Überzeugung entstehen Krankheiten durch einen gestörten Mineralstoffhaushalt. Der Mangel eines Minerals wirkt sich dabei negativ auf den gesamten Organismus aus. Um derartige Ungleichgewichte zu beheben, entwickelte er die 12 biochemischen Salze (Schüssler-Salze). Bei Erkrankungen der Schilddrüse werden oft die Salze Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) und Nr. 14 (Kalium bromatum) im Wechsel gegeben. Diese beiden Salze wirken z. B. bei unter- oder überfunktionsbedingten Beschwerden ausgleichend auf das Muskel- und Nervensystem. Kalium jodatum (Nr. 15) ist ein Schüssler Salz welches bei einer vergrößerten Schilddrüse eingesetzt wird. Hintergrund ist Theorie, dass die Ursache einer Schilddrüsenvergrößerung weniger in einem tatsächlichen Mangel an dem Spurenelement Jod, sondern eher in einer Jodverwertungsstörung zu sehen ist.

Selen

Schilddrüse und SelenDas Spurenelement Selen ist insbesondere für Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen von herausragender Bedeutung. Die Einnahme von 200 µg Selen täglich kann die Antikörper TPO-AK senken und damit vermutlich den Krankheitsverlauf beeinflussen. Durch Selen verbessert sich oft auch das Wohlbefinden, weil die Umwandlung des Speicherhormons fT4 in das stoffwechselaktive Hormon fT3 dadurch optimiert wird. Für weitere Informationen dazu bitte auf die Grafik klicken!

Thymian (Thymus vulgaris)

Die altbewährte Heilpflanze hat, vermutlich aufgrund des darin enthaltenen Jods, eine anregende Wirkung auf die Schilddrüsenfunktion.

Triphala

Triphala ist ein häufig angewandtes, ayurvedisches Heilmittel. Enthalten sind die Früchte Amalaki, Bibhitaki und Haritaki. Diese Pflanzenkombination soll harmonisierend und anregend auf die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha wirken sollen.

Vitamin D

Schilddrüse und Vitamin DIm Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion kommt es oft zusätzlich zu einem Vitamin D-Mangel. Seit einiger Zeit wird auch diskutiert, ob ein Defizit an Vitamin D eine mögliche Ursache der Hashimoto-Thyreoiditis sein könnte. Für weitere Informationen dazu bitte auf die Grafik klicken!

Wolfstrappkraut (Lycopus europaeus)

Präparate aus Wolfstrappkraut werden bei Schilddrüsenüberfunktion verordnet, weil sie die Umwandlung des Speicherhormons fT4 in das stoffwechselaktive Hormon fT3 blockieren. Dadurch werden leichtere Überfunktionssymptome gemildert. Siehe auch „Pflanzliche Thyreostatika“

Zink

Für Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankte kann eine Zinkeinnahme von Nutzen sein. Dem Spurenelement Zink kommt zum einen eine entscheidende Rolle im Immunsystem zu und es ist außerdem bedeutsam für den Stoffwechsel der Schilddrüsenhormone.

Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

Verschiedene Naturheilkundler verweisen auf eine die Schilddrüsenfunktion hemmende Wirkung der Zitronenmelisse. Dafür verantwortlich sollen sogenannte Flavonoide sein welche die Umwandlung von fT4 in fT3 behindern. Einsatzgebiet: Schilddrüsenüberfunktion.

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Dieses Themen-Spezial wurde zuletzt am 18.12.23 aktualisiert.