Natürliche Goitrogene – Diese Lebensmittel können die Schilddrüsenfunktion beeinflussen

Dass ein über längere Zeit anhaltender, ausgeprägter Jodmangel eine Vergrößerung der Schilddrüse verursachen kann ist hinlänglich bekannt. Desweiteren wird häufig diskutiert, ob das Gegenteil, nämlich eine sehr gute Versorgung mit dem Spurenelement Jod die Entstehung der autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen begünstigt. Sowohl die hypertrophe Variante der Hashimoto-Thyreoiditis, als auch der Morbus Basedow führen ebenfalls zu einer Vergrößerung der Schilddrüse.

Naürliche Goitrogene
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Weniger oft wird hingegen thematisiert, dass es zahlreiche Lebensmittel gibt, die kropffördernde Inhaltsstoffe, sogenannte Goitrogene (engl. Goiter = Kropf), enthalten. Am bekanntesten sind diesbezüglich noch die „Brassica-Faktoren“. Diese sind so benannt, weil sie vorwiegend in den verschiedenen Kohlarten vorkommen, die botanisch zur Familie der Brassicaceae (Kreuzblütengewächse) gehören.

Insbesondere für Patienten, die an Schilddrüsenkrebs erkrankt sind, ist dies jedoch wichtig zu wissen, weil der übermässige Verzehr goitrogener Lebensmittel den Erfolg einer Radioiodtherapie negativ beeinflussen kann. Denn deren Inhaltsstoffe (z.B. Thiocyanate) behindern nicht nur die Aufnahme von Jod, sondern auch von Radioiod in Schilddrüse.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion sollte man darauf achten, dass die hier genannten Lebensmittel nur in Maßen gegessen werden. Der gelegentliche Verzehr gilt als unbedenklich.


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Die erste Folge „Schilddrüse und Soja“ (Amazon-Partnerlink) ist bereits online. Soja, genauer gesagt geht es um die darin enthaltenen Soja-Isoflavone, soll schädliche Auswirkungen auf die Schilddrüse haben und die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen können. Deswegen verzichten etliche SchilddrüsenpatientInnen auf den Verzehr von Sojaprodukten. Aber was ist da wirklich dran, wenn man genauer hinschaut? Wer sollte Soja meiden? Und warum?