Herz-Kreislauf-Probleme bei Schilddrüsenerkrankungen

Schilddrüsenerkrankungen können einen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System haben. Eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) kann zu einer erhöhten Herzfrequenz, einem erhöhten Blutdruck und einem erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen führen. Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann hingegen zu einem verlangsamten Herzschlag, niedrigem Blutdruck und einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten führen. 

Deshalb ist es wichtig, Schilddrüsenerkrankungen möglichst frühzeitig und sehr konsequent zu behandeln, um das Risiko von schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren!

Die Schilddrüsenhormone wirken auf den Blutdruck.

Der Blutdruck eines gesunden Menschen beträgt optimalerweise 120 : 80. Der erste (systolische) Wert misst das Zusammenziehen der Herzkammern, wodurch das Blut in den Kreislauf gepumpt wird. Der zweite (diastolische) Wert misst die Ruhephase des Herzens, in der sich die Herzkammern mit Blut füllen. Von einem Bluthochdruck (Hypertonie) spricht man bei Werten, die dauerhaft über 140 : 90 liegen. Der niedrige Blutdruck (Hypotonie) ist durch ständig unter 85 : 65 erniedrigte Werte gekennzeichnet.

Die Schilddrüsenhormone haben einen Einfluss auf den Blutdruck. Eine Überfunktion der Schilddrüse kann zu einem erhöhten Blutdruck führen, während eine Unterfunktion der Schilddrüse zu einem niedrigeren Blutdruck führen kann. Die Hormone der Schilddrüse beeinflussen den Blutdruck, indem sie den Stoffwechsel und die Herzfrequenz regulieren.

Eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen kann den Stoffwechsel beschleunigen und den Blutdruck erhöhen, während eine Unterproduktion von Schilddrüsenhormonen den Stoffwechsel verlangsamen und den Blutdruck senken kann. Typischerweise tritt bei einer Schilddrüsenunterfunktion ein diastolischer Bluthochdruck (z. B. 140 : 110) auf, während es bei einer Überfunktion der Schilddrüse zu einem systolischen Bluthochdruck (z. B. 140 : 70) kommt.

Der Puls wird durch die Hormone der Schilddrüse beeinflusst.

Der normale Puls liegt bei etwa 80 Schlägen pro Minute. Ein ständig sehr langsamer Puls mit unter 60 Schlägen pro Minute wird als Bradykardie (häufig bei Schilddrüsenunterfunktion) bezeichnet. Einen bereits in Ruhe sehr schnellen Puls mit über 100 Schlägen pro Minute nennen Mediziner Tachykardie (oft bei Schilddrüsenüberfunktion).

Die Schilddrüsenhormone haben einen Einfluss auf den Puls. Eine Überfunktion der Schilddrüse kann zu einem erhöhten Puls führen, während eine Unterfunktion der Schilddrüse zu einem verlangsamten Puls führen kann. Die Schilddrüsenhormone beeinflussen den Puls, indem sie den Stoffwechsel und die Herzfrequenz regulieren. Eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen kann den Stoffwechsel beschleunigen und den Puls erhöhen, während eine Unterproduktion von Schilddrüsenhormonen den Stoffwechsel verlangsamen und den Puls senken kann.

Eine Unterfunktion der Schilddrüse bedingt Herz-Kreislauf-Probleme

Die nachfolgend genannten Symptome können im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von SchilddrüsenpatientInnen die keinerlei Beschwerden haben.

  • Schwächegefühl
  • Schwindel
  • niedriger Blutdruck
  • diastolischer Bluthochdruck, z.B. 140 : 110
  • langsamer Puls (weniger als 70 Schläge pro Minute)
  • Atemprobleme (Gefühl der erschwerten Atmung)

Herz-Kreislauf-Probleme durch eine Überfunktion der Schilddrüse

Die Auswirkungen einer Schilddrüsenüberfunktion auf das Herz-Kreislauf-System gelten als deutlich beeinträchtigender und gefährlicher als die einer Unterfunktion der Schilddrüse. Von daher wird begleitend zu den schilddrüsenhemmenden Medikamenten (Thyreostatika) oftmals auch ein Betablocker verordnet.

  • Herzrasen
  • schneller Puls
  • Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern)
  • systolischer Bluthochdruck, z.B. 140 : 70
  • Atemprobleme (Hyperventilieren)

Es ist übrigens nicht ungewöhnlich, dass Blutdruck und Puls im Tagesverlauf schwanken, beispielsweise bei Stress deutlich erhöht oder in Ruhephasen erniedrigt sind. Einmalig erhöhte oder erniedrigte Werte sind deshalb kein Grund zur Beunruhigung. Bei den meisten SchilddrüsenpatientInnen regulieren sich die Auffälligkeiten zudem von allein wieder sobald die Schilddrüsenerkrankung erfolgreich behandelt wird.

Aber und das ist ganz wichtig: Wenn Sie unsicher sind oder wenn Sie beeinträchtigende Beschwerden (Schmerzen, Luftnot, Angst) haben, sollten Sie immer zeitnah eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen!


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Die Hashimoto-Thyreoiditis ist keine psychische Erkrankung. Und doch führen weit verbreitete Beschwerden wie innere Unruhe, Unsicherheit, Selbstzweifel, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände gerade im Anfangsstadium der Autoimmunerkrankung häufig zu entsprechenden Fehldiagnosen ( Angststörung, Burnout, Depression).


Dieser Artikel wurde aktualisiert und am 12.05.23 neu veröffentlicht.