Experte des Klinikums Lüdenscheid setzt Maßstäbe für die Behandlung von Schilddrüsenkrebs

Professor Rolf Larisch, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Klinikum Lüdenscheid, wird zukünftig landesweit Maßstäbe für die Behandlung von Patienten mit Schilddrüsenkrebs setzen. Die Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin hat um seine Unterstützung bei der Erstellung einer sogenannten „S3-Leitlinie“ zur Behandlung von Patienten mit einem Schilddrüsenkarzinom gebeten.

Konkret soll Professor Larisch dabei für die Nachsorge der Patienten zuständig sein und die medizinische Vorgehensweise für die Therapie mit Schilddrüsenhormonen festlegen. „Wenn in Zukunft irgendwo in Deutschland Patienten mit Schilddrüsenkrebs behandelt werden, wird diese Leitlinie zum Einsatz kommen“, erklärt Professor Larisch. „Das ist schon eine große Ehre für mich.“ 

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Im Unterschied zu sogenannten S1- und S2-Leitlinien haben S3-Leitlinien eine höhere methodische Qualität, da sie auf wissenschaftlichen Studien basieren und von einem repräsentativen Experten-Gremium erstellt werden. Auch im Falle der neuen Leitlinien zum Schilddrüsenkarzinom wird unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie, vertreten durch die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Endokrinologie (CAEK), ein Experten-Team gemeinschaftlich an der Entwicklung arbeiten.

Für die Mitarbeit an der Leitlinie wurde Professor Larisch unter anderem deshalb ausgewählt, weil er schon seit vielen Jahren intensiv zu diesem Thema forscht. Gemeinsam mit Professor Rudolf Hörmann, dem ehemaligen Direktor der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Endokrinologie am Klinikum Lüdenscheid, führte er weltweit erste Studien zum Thema durch und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten in nationalen und internationalen Fachzeitschriften.

Auch im Klinikalltag behandelt Professor Larisch viele Patienten mit der Diagnose Schilddrüsenkarzinom. Denn obwohl es sich um eine eher seltene Erkrankung handelt, stellen sich pro Jahr circa 600 Patienten mit Schilddrüsenkrebs im Klinikum vor. Behandelt wird das Karzinom in der Regel zunächst mit einer Operation. Im Anschluss erfolgt dann eine sogenannte Radiojodtherapie. Diese hat das Ziel, verbliebene Reste von Schilddrüsengewebe und eventuell vorhandene Metastasen zu beseitigen. Da bei dem operativen Eingriff meist die gesamte Schilddrüse entfernt wird und somit auch die körpereigene Produktion der Schilddrüsenhormone entfällt, müssen die Patienten das lebenswichtige Hormon danach in Form einer Tablette einnehmen. Dabei bedarf es einer exakten medikamentösen Einstellung der richtigen Hormonmenge im Blut, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Genau für diesen Teil der Behandlung wird Professor Larisch nun an der neuen S3-Leitlinie mitarbeiten und therapeutische Empfehlungen für Ärzte in ganz Deutschland geben.

Quelle: openpr.de (Link geprüft am 14.09.23)

 

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