Berliner Joddialog

Nachfolgend die Pressemitteilung „DEGS-Studie zeigt: Jodversorgung in Deutschland nicht optimal!“ zum ersten Berliner Joddialog von AKJ e.V. und BLL e.V.

„Auch wenn sich die Jodversorgung in Deutschland heute im unteren wünschenswerten Bereich befindet, sind doch ca. 30 Prozent der Bevölkerung nicht ausreichend mit dem Spurenelement versorgt“, fasst Professor Dr. Thomas Remer, Wissenschaftler des Dortmunder Außenlabors „DONALD Studie“ der Universität Bonn und stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises Jodmangel e.V. (AKJ), die Ergebnisse des Jodmonitorings aus der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS) zusammen. Gemeinsam mit dem Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL) hatte der AKJ die im Detail noch unveröffentlichten Ergebnisse erstmals im Rahmen eines Berliner Joddialogs am 29. Oktober 2014 gegenüber Vertretern von Lebensmittelindustrie, Handwerk und Politik vorgestellt. Besonders bei Risikogruppen wie Schwangeren und Stillenden bestünde die Gefahr der Unterversorgung. Das Problem: „In Deutschland erfolgt die Jodaufnahme hauptsächlich über jodiertes Speisesalz“, so Remer. Allerdings tragen die zu Hause aufgenommenen Salzmengen nur mit einem recht mäßigen Anteil zur Gesamtjodversorgung bei. „Kinder und Erwachsene ernähren sich zunehmend von Fertigprodukten oder essen außer Haus“, so Remer.

Schätzungsweise etwa 80 Prozent des täglichen Salzkonsums werden durch handwerklich oder industriell verarbeitete Fertiglebensmittel gedeckt. In Deutschland sind derzeit jedoch weniger als 30 Prozent davon jodiert. „Das liegt weniger an der mangelnden Bereitschaft der Lebensmittelindustrie, sondern vielmehr an internationalen Handelshemmnissen“, erklärte Professor Dr. Rolf Großklaus in Berlin. Der ehemaliger Fachgruppenleiter für Diätetische Lebensmittel, Ernährung und Allergien am Bundesinstitut für Risikobewertung appellierte daher in seinem Vortrag an die geladenen Entscheider der Lebensmittelindustrie, das „gesundheitsfördernde Jod-Salz“ auf Basis des geltenden nationalen Rechts in ihren Produkten stärker einzusetzen.

Quelle: jodmangel.de  Direktlink wurde gelöscht, da die Seite am 05.07.18 nicht mehr erreichbar war.