L-Tyrosin (Aminosäuren-Komplex) bei Schilddrüsenunterfunktion

Die Aminosäure L-Tyrosin ist ein wichtiger Baustein für die Biosynthese des „Glückshormons“ Dopamin. Auch an der Melanin-Produktion ist L-Tyrosin beteiligt. Folge eines Melanin-Mangels ist eine Hypopigmentierung (Albinismus). Des weiteren wird das Schilddrüsenhormon T4 aus der Aminosäure L-Tyrosin und dem Spurenelement Jod gebildet.

L-Tyrosin ist eine nicht essentielle Aminosäure

Die Aminosäure L-Tyrosin muss nicht unbedingt mit der Ernährung aufgenommen werden und kann vom Organismus selbst hergestellt werden.

Sie ist aber zum Beispiel in aus Kuhmilch hergestelltem Käse sehr reichlich vorhanden. Andere natürliche Quellen für L-Tyrosin sind Fleisch, Fisch, Eier oder auch Nüsse. In einer vegetarischen oder veganen Ernährung ist also eher wenig L-Tyrosin enthalten.

Entscheidet man sich für ein Nährstoffpräparat kann man zwischen L-Tyrosin allein oder einen Aminosäuren-Komplex wählen. Dieser enthält meist nicht alle der insgesamt 20 Aminosäuren, sondern nur die wichtigsten.

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Ein Mangel an L-Tyrosin zieht einen Mangel an T4 nach sich.

Fehlt es an einem der beiden wichtigsten Bausteine für die Schilddrüsenhormone L-Tyrosin-Mangel oder Jod kann die Schilddrüsenhormonsynthese nicht ungehindert stattfinden. Die Folge ist eine Unterversorgung mit Schilddrüsenhormonen, eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).

Dadurch kann es zu einer ganzen Reihe von gesundheitlichen Beschwerden kommen. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Verstopfung, Gewichtszunahme, Frieren, Haarausfall und trockene Haut sind nur einige davon.

Im Anfangsstadium der Hashimoto-Thyreoiditis kann eine L-Tyrosin-Einnahme sinnvoll sein.

Die Einnahme des Spurenelements Jod ist bei der Hashimoto-Thyreoiditis umstritten. Im Bestreben hochdosiertes Jod (mehr als 500 µg täglich) zu verarbeiten wird die entzündete Schilddrüse zusätzlich gereizt. Der Krankheitsverlauf verschlimmert sich und die Krankheitssymptome werden stärker spürbar.

Für die Aminosäure L-Tyrosin sind solche Auswirkungen nicht bekannt. Deshalb versuchen einige Hashimoto-Thyreoiditis-Betroffene mit grenzwertigen Schilddrüsenlaborwerten (geringfügige Schilddrüsenunterfunktion, latente Hypothyreose) die Einnahme eines Schilddrüsenhormonmedikaments hinauszuzögern indem sie wenigstens die Aminosäure L-Tyrosin einnehmen.

L-Tyrosin verbessert das Wohlbefinden bei einer Schilddrüsenüberfunktion.

Die Aminosäure L-Tyrosin soll zudem auch einige typische Beschwerden einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) lindern können. Das können beispielsweise innere Unruhe, Reizbarkeit, übermäßiges Schwitzen, Muskelschwäche, Durchfall und eine ungewollte Gewichtsabnahme sein.

Bei Aminosäuren wie L-Tyrosin handelt es sich um Eiweiß-Baustoffe. Während einer Schilddrüsenüberfunktion kommt es durch den gesteigerten Abbau von Eiweiß sehr häufig zu einer Muskelschwäche. Einige Betroffene berichten in diesem Zusammenhang von einer Verbesserung dieser Symptomatik durch die Einnahme eine Aminosäure-Komplexes.

Über Umwege kann L-Tyrosin auch Zyklusstörungen von SchilddrüsenpatientInnen lindern.

Je länger eine Schilddrüsenunterfunktion unbehandelt besteht, desto wahrscheinlicher ist, dass weitere Hormone in Mitleidenschaft gezogen werden und es z.B. zu Zyklusstörungen kommt. Wie eingangs erwähnt ist L-Tyrosin auch für die Produktion von Dopamin wichtig. Ein Dopaminmangel ist eine mögliche Ursache für Unregelmäßigkeiten des Menstruationszyklus bei Frauen, weil Dopamin auch das weibliche Sexualhormon Prolaktin reguliert.


Dieser Artikel wurde vollständig überarbeitet und am 05. Februar 2024 neu veröffentlicht.